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Löwchen - A day in the life

24 Stunden Löwchen

Das Löwchen ist definitiv unsere Prinzessin. Jedes Katzenklischee passt haargenau auf sie. Weil es aber trotzdem so lustig mit ihr ist, und weil ihr bestimmt so einiges wiedererkennen werdet, wenn ihr auch eine Katze habt, habe ich beschlossen, einmal in einem Blogartikel zu umreißen, wie 24 Stunden im Leben des Löwchens normalerweise so aussehen.

 

Das Löwchen mag den Sommer lieber als den Winter. Bei schönem Wetter lässt sie sich tatsächlich zu ein paar Stunden an der frischen Luft hinreißen. Allerdings geht sie dabei selten anstrengenden Tätigkeiten nach, sondern kann nach längerem Suchen und Rufen unsererseits so wie links auf dem Foto irgendwo schlafend angetroffen werden. Natürlich ohne auf unser Rufen zu reagieren. Ich möchte ihr kein Unrecht tun - einige wenige Minuten verwendet sie täglich auf ihr Workout, das darin besteht, wie verrückt und mit riesigen Augen durch den Garten zu rasen und die Bäume hochzuklettern. Nur wenn die Sonne scheint, versteht sich. Bei ungemütlichem Wetter beschränken sich die Aufenthalte im Freien auf wenige Minuten, gerade lange genug, um kleine oder große Geschäfte zu erledigen.

 

Im Winter - also ganz aktuell - sehen 24 Stunden im Leben des Löwchens folgendermaßen aus: Ihr Tag beginnt, sagen wir, gegen vier Uhr in der Früh. Sie erwacht dann aus einem mehrstündigen Schlaf auf der Couch oder bei uns im Bett, um sich über die Dielen trippelnd zu ihrem Futternapf zu begeben und ein paar Stückchen Trockenfutter zu sich zu nehmen. Zu dieser Zeit wachen wir zum ersten Mal auf. Während das Löwchen sich nach seinem nächtlichen Snack im Wohnzimmer sitzend putzt, schlafen wir wieder ein. Um ungefähr eine halbe Stunde später geweckt zu werden, wenn das Löwchen wieder ins Bett gesprungen kommt und so lange maunzt und quietscht, bis einer von uns sie streichelt. Wir interpretieren dieses lautstarke Verhalten als eine Art höfliche Anmeldung vom Löwchen. Sozusagen "Hallo! Seid ihr wach? Ich komme jetzt ins Bett, okay? Sagt mal was!! Hallo!! Ich bin's! Ich bin gleich da! Reagiert doch mal!! Hallo!! Eure Kuschelkatze ist hier!! Ich bin wach, und ihr? Hallo!! Streichelt mich!!". Manchmal gelingt es mir, wieder einzuschlafen, wenn das Löwchen endlich seine finale Parkposition erreicht hat und laut zu schnurren anfängt. Meinem Mann gelingt es immer.

 

Wir schlafen also, bis um sechs der Wecker unserer Nachtruhe endgültig ein Ende setzt. Spätestens, wenn einer von uns in die Küche geht, steht das Löwchen aus dem Bett auf, begibt sich ebenfalls in die Küche und jammert so lange, bis es seine Milch bekommt. Ich weiß, Milch ist nicht gut für erwachsene Katzen. Aber sie ist ein Junkie! Sie bekommt auch nur ganz wenig und mit Wasser verdünnt, aber das ist wirklich das Highlight ihres Tages. Danach nimmt sie meist ein paar Stückchen Trockenfutter zu sich und geht dann so für zehn, fünfzehn Minuten an die frische Luft.

 

 

Lautes Trommeln an der Terrassentür kündigt ihre Rückkehr an. Bei schlechtem Wetter kommt sie dann sehr schnell durch die Tür und beschwert sich lautstark maunzend über die Zumutung ihres Draußen-Aufenthalts. Bei gutem Wetter spielt sie auch hin und wieder Klingelstreich: Sie trommelt an der Tür, um dann wegzurennen, wenn wir ihr öffnen. Oder sie spielt ein anderes, bei allen Katzen sehr beliebtes Spiel: "Ich will rein!! Schnell!! Lasst mich rein!!! Ich werde vom Teufel verfolgt!! Beeilt euch!!". Okay - wir lassen sie herein. Sie läuft ins Wohnzimmer, dreht sich um und kratzt wieder an der Tür. "Ich will doch lieber raus! So schlimm wars eben gar nicht. Ich wollte euch nur vom Sofa hochjagen. Los, ich will raus!". Wie ihr euch denken könnt, kann diese Unentschlossenheit durchaus ein paar Minuten anhalten. Manchmal nehmen wir ihr die Entscheidung auch ab und öffnen einfach nicht mehr die Tür.

 

Nach ihrem morgendlichen Spaziergang folgt der erste kleine Powernap, der gegen acht Uhr beginnt und meist so bis 14 Uhr dauert. Um nun aber wieder so richtig aktiv zu werden, braucht unsere Prinzessin noch zwei, drei Stündchen, in denen sie wach auf dem Sitzkissen im Wohnzimmer liegt, sich putzt, räkelt und tut, was Katzen eben so tun. Über das Leben nachdenken und so. An diese geistig hochproduktive Phase schließt sich am frühen Abend eine weitere Tiefschlafetappe an, die entweder gegen 21 Uhr nochmal für einen Gang auf den Hof unterbrochen oder bis morgens früh um vier fortgesetzt wird.

 

Ja, und das ist es schon, was unser Löwchen den lieben langen Tag so tut. Beneidenswert, oder?

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