Beheizte Tränke für Jim und Chief
Der Winter in Norddeutschland ist immer so eine Sache. Weiße Weihnacht gibt es schon lange nicht mehr, dafür aber immer häufiger weiße Ostern. Denn es ist bei weitem nicht so, dass der norddeutsche Winter bereits vor dem Klimawandel kapituliert hat. Es gibt ihn durchaus noch - nur ein wenig später als vielleicht gewünscht. In der Adventszeit hätte man vielleicht gern ein paar Schneeflocken, an Weihnachten sowieso. Aber hier beginnt der Winter mit Schnee und Kälte meist erst Ende Januar und dauert bis Anfang März oder gar April. Und fast immer sind ein oder zwei Wochen dabei, in denen die Temperaturen den zweistelligen Minusbereich erreichen.
Dem Stadtmenschen mag das egal sein. Nicht jedoch uns Landeiern, die wir auch noch Pferde halten. Hier wird die andauernde Kälte zu folgendem Problem: Pferde haben viel Durst. Sie trinken mehrere zig Liter Wasser am Tag, besonders, wenn sie im Winter nonstop Heu fressen. Und wenn das Wasser in der Tränke gefriert, kann man als Pferdebesitzer in den kalten Tagen fünfmal am Tag mit Eimern hinausrennen und die Pferde tränken. Oder man baut sich eine winterfeste Tränke, die auch den schlimmsten Temperaturen standhält. Ich spreche hier nur von den schlimmsten norddeutschen Temperaturen - in Sibirien würde unser System wahrscheinlich nicht bestehen.
Wie sieht es also aus? Wir bieten unseren Pferden so weit es geht Regenwasser zum trinken an. Dieses befindet sich in einem IBC-Tank und läuft von dort über einen kurzen Schlauch in ein Tränkebecken mit Schwimmer. Das heißt, es befindet sich immer eine bestimmte Menge Wasser im Tränkebecken, und die Pferde müssen nicht pumpen, um Wasser zu bekommen.
Um das System nun winterfest zu bekommen, muss man also zusehen, dass weder das Wasser im Tank friert, noch das im Schlauch oder im Tränkebecken. Man braucht also zwei Heizkabel, von denen eines im Tank liegt und das zweite um den Schlauch gewickelt wird. Für das Tränkebecken gibt es eine Heizplatte, die man leicht dort installieren kann. Nun braucht man nur noch einen Trafo und einen Stromanschluss, und fertig ist die beheizte Tränke! Natürlich ist wie immer im Umgang mit Pferden darauf zu achten, dass alles gut versteckt und befestigt ist und keine Kabel angeknabbert werden können.
Auf diese Weise haben unsere Pferde 24 Stunden Zugang zu Trinkwasser, wie es sein soll, und wir müssen keine Eimer schleppen. Das System hat im letzten Winter die eine Woche mit Temperaturen, die konstant unter -10 °C geblieben sind, funktioniert, und damit sozusagen die Feuertaufe bestanden;)
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