Cat


Ja, mein Mann und ich sind Katzenfreunde. Ich war es schon immer, und er ist es geworden, nachdem unsere erste Katze mit dem festen Vorsatz, einfach nicht wieder wegzugehen, zu uns gekommen ist. Wir lieben die Lebensart der Katzen. Katzen sind „Genussmenschen“. Sie zelebrieren Körperpflege, Spiel und Schlaf mit einer selbstverständlichen Hingabe, die uns manchmal neidisch werden lässt. Zudem sind sie eigensinnig und hartnäckig, wenn sie etwas wollen, und lassen sich einfach nicht von ihrem Willen abbringen. Sie wollen nicht gefallen und tun es gerade deswegen.

 

Ich möchte euch alle unsere Katzen vorstellen und euch kurz etwas zu ihrer Geschichte erzählen.

Das Löwchen

Anfang Dezember 2015 tauchte das Löwchen erstmals auf unserer Terrasse auf. Wir hatten zu der Zeit für einen kleinen Streunerkater, der sich absolut nicht anfassen ließ, hin und wieder Futter rausgestellt. An einem dunklen und kalten Dezemberabend war nun auf einmal die Bunte am Futternapf. Wir haben sie durch die Scheibe beobachtet. Sie hat gierig gefressen, obwohl sie in keiner Weise heruntergekommen aussah. Kurz darauf habe ich festgestellt, dass es sich um ein Weibchen handelte, das sich - im Gegensatz zu allen anderen Miezen, die hier umherstreifen - anfassen und streicheln ließ. Ich war begeistert. Allerdings dachten wir, dass sie in der Nachbarschaft ein Zuhause hat, und nur hin und wieder bei uns vorbeikommt. Ihre Vorstellung war jedoch eine andere: Sie war gekommen, um zu bleiben! Wir haben sie zunächst nicht weiter gefüttert und auch nicht ins Haus gelassen, wollten wir doch niemandem seine Katze „stehlen“. Aber sie wich nicht mehr von unserer Terrassentür. Zu einem kleinen Ball zusammengerollt, schlief sie in den Nächten dort in der Kälte, starrte durch die Scheibe zu uns herein, wenn wir wach waren, und jammerte laut, wenn wir die Tür öffneten. Solcherlei Angriffen hält kein Menschenherz auf Dauer stand - unsere jedenfalls nicht. Und so kam es, dass das Löwchen nach und nach unseren Lebensraum für sich erobert und ein Tabu nach dem anderen aus dem Weg geräumt hat. Hieß es am Anfang noch „Die Katze darf nur auf dem Sitzkissen schlafen, nicht auf der Couch. Und sie kommt keinesfalls ins Bett!“ könnt ihr euch ja denken, wo sie die meisten ihrer Nächte und auch viele Stunden des Tages zubringt...

Nuka

Nuka hat ihren Namen von „New Cat“. Sie ist im Frühjahr 2018 in der Nähe unseres Hauses aufgetaucht und war ein richtiger kleiner Wildling. Immer wieder hat sie sich lautstarke Kämpfe mit dem Löwchen geliefert - die beiden können sich bis heute nicht leiden, obwohl Nuka mittlerweile auch sterilisiert ist. Auch wir haben hin und wieder Bisse und Kratzer von der kleinen Hexe abbekommen. Heute vertraut sie uns schon sehr gut und ist recht lieb geworden. Nuka hat sich kurz vor Ostern mit einem grauen Kater aus der Nachbarschaft gepaart. Wir haben das gesehen und uns bewusst für den Katzennachwuchs entschieden. Wir haben ein großes Grundstück, auf dem ein paar Katzen mehr oder weniger nicht stören. Und mal ehrlich - gibt es etwas niedlicheres als kleine Katzen?

Und so kam am 30. Mai 2018 ein kuschliger bunter Haufen Kätzchen zur Welt. Nuka hat sich draußen ein Versteck gesucht, wo sie ihre Jungen geboren hat. Kurz danach kam sie zu uns, noch deutlich von der Geburt gezeichnet, und wollte Futter. Am nächsten Tag bin ich ihr gefolgt, um ihr Versteck zu enttarnen. Allerdings hatte sie sich eine schwer einsehbare kleine Höhle als Kinderstube auserkoren. Ich wollte die Kleinen nicht stören, und deshalb wussten wir erst nach Tagen, wie viele wir denn nun hatten. Vier kleinen Muckis hatte Nuka das Leben geschenkt, zwei Kätzchen und zwei Katerchen, und keine zwei davon gleich gefärbt!

Loisl

Unser kleiner Loisl ist bei all unseren Freunden sehr beliebt, weil er mit seinem anthrazitfarbenen Fell wie eine Karthäuserkatze aussieht. „Teuer und edel“, sagte meine Schwiegermutter. Er ist einer von zwei Katern aus dem Wurf. Loisl ist kommunikativ, läuft immer maunzend durch die Gegend, hat Phasen, in denen er sich eher rar macht und ist Fremden gegenüber sehr scheu. Uns hingegen geht er häufig ziemlich auf die Nerven, wenn er an unserer Terrassentür auf seinen Hinterbeinen steht und mit den Vorderbeinen die Scheibe wischt. Leider wird diese dabei nicht sauber. Und ein herrlich quietschendes Geräusch entsteht dabei auch. Diese Eigenheit hat dem Loislchen den Spitznamen „Nervbert“ eingebracht.

Bei seinem ersten Tierarztbesuch gemeinsam mit seiner Schwester Elsa war er trotz fremder Umgebung und fremder Menschen überhaupt nicht schüchtern. Beide waren sehr lieb und haben so laut geschnurrt, dass der Tierarzt durch sein Stethoskop gar nichts anderes hören konnte als das Schnurren:)

Michel

Michel ist ganz klar der Schöne, der Auffällige, der mit seiner aufgeschlossenen und so gar nicht schüchternen Art alle um die Kralle wickelt. Mittlerweile ist er der Herrscher über sein kleines Königreich hier bei uns und verteidigt es mit seiner gelassenen Art tapfer, wenn auch nicht immer erfolgreich, gegen fremde Kater.

Er ist unser Flauschbert, der Plüschigste, mit dem kuscheligsten Fell. Und er gehört eher der Komfort-Fraktion an. Wenn die anderen sich vor einem lauten Geräusch erschrecken und abhauen, drehen Michel und Nuka sich meist wieder um und schlafen weiter.

Anna Mae, Schmiezi, Frau Schmidt

Anna Mae war unsere kleine Papakatze. Wann auch immer mein Mann draußen etwas baute, reparierte, oder einfach nur spazieren ging: Anna Mae war an seiner Seite. Setzte er sich hin, saß sie auf seinem Schoß, wo sie dann auch häufig einschlief.

Leider haben wir sie schon längere Zeit nicht mehr gesehen und glauben auch langsam nicht mehr an ihre Rückkehr.

Elsa, Süßklein

Elsa, aka Süßklein, Mucki, Bush Baby, ist die kleinste und leichteste Katze aus dem Wurf. Optisch kommt sie ganz nach der Mutter, die selbst eher als halbe Portion zu bezeichnen ist. Elsa ist recht schreckhaft und erscheint oft ängstlich, man sollte ihre Dreistigkeit jedoch nicht unterschätzen, wenn es um Futter geht.

 

Small Eye

 

Small Eye ist unser letzter Neuzugang. Er wohnt nun schon seit über einem Jahr bei uns. Anfangs wollten wir ihn gern wieder loswerden, da er als Kater sich nicht gut mit unseren Katern vertragen hat, vor allem nicht mit dem Michel. Seine Vorstellung war allerdings eine andere, und nach dem Motto „Akzeptanz durch Penetranz“ hat er sich, wie schon andere vor ihm, hier festgebissen. Mittlerweile ist er kastriert und war wegen seiner Augen in Behandlung, die jedoch unheilbar mit Chlamydien infiziert sind. An manchen Tagen ist es besser und an anderen schlechter, aber loswerden wird er die Tierchen nicht mehr.

Anfangs war Small Eye sehr scheu, ist mittlerweile aber ein richtiger Kuschelkater geworden.